Formula in Progress

Begonnen von backyard mechanic, 21. Jun 10, 22:43

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backyard mechanic

So, nun möcht ich mal mein Projekt vorstellen.

Es handelt sich um einen 1972er Pontiac Firebird Formula 400 (dementsprechend 6.6L V8). Vor 2 Jahren hab ich ihn in grösstenteils zerlegtem Zustand gekaufft. am 2. August 2008 wurden die Einzelteile angeliefert, womit der Startschuss für mein allergrössenwahnsinnigstes Projekt fiel.



Wohin soll das führen?
Alle Puristen die nur auf Original stehen sollten an dieser Stelle besser den Thread schliessen, denn ich könnte durchaus für Bluthochdruck sorgen...
Da die bestehende Haube eine zusätzliche "Huze" verbaut hat, die ich doch noch recht ansprechend finde, entschied ich, in richtung Streetmachine zu gehen, soweit das gesetz dies zulässt.


(wenn man zu iele Briefkästen auf der Haube hat, muss man dann um noch MFK zu bekommen eine Postleitzahl beantragen?)

Folgende änderungen habe ich ins auge gefasst:

Farbe:Schwarz mit Flammen (airbrush, das ich selber machen will)
Farbe Unterboden, Motorraum: Schwarz matt mit rotem pinstriping (da üben wos keiner sieht)
Innenraum: Komplett neues Amaturenbrett aufbauen mit so vielen autometer Anzeigen wie ich mir leisten kann. (Z-series)
Bereiffung: Forn 15x8 Felgen mit 26x10R15 Mickey Thompson Sportsman S/R Tires, hinten 15x10 felgen mit 26x12r15 Tires
Getriebe: geplant währe ein T56 magnum von Keisler oder wenns die Finanzen erlauben ein Keisler-Pfizner clunch less 6 speed
Hinterachse: Currie Enterprises 9"+Fordaxle mit 3.7:1 True trac Differenzial
Fahrwerk: Hotchkis Total Vehicle System mit Edelbrock dämpfern

Die meisten Teile hab ich vor einer Woche in den Staaten bestellt (und führe mich nun auf wie ein Kleinkind vor Weihnachten)

So siehts aus wenn ich mit dem Pinsel übe:


Zur Zeit ist wirklich keine Schraube mehr an der Kiste. Ich hab sie Sandstrahlen lassen und danach militärisch grundiert:


Tipp an alle die die geklebten Scheiben heil rauskriegen möchten: Nehmt den Vierkant-Draht. Mein Helferlein war aussen ich innen, er hat zusätzlich mit einem konstofstück den Draht runter aufs blech gedrückt, so dass wir die Scheiben kaum berührt haben. mit etwas zugabe von Flüssigseife hat sich das klebrige Zeugs auch nicht wieder verbunden.

Aktuell bin ich am Löcher schweissen:



Bilder vom Motor werden auch noch folgen...
aber erst mal :zzz:
88er Camaro (5L)
90er Bronco (5.8L)
72er Formula400 (selbstredend)

Giebts bei Motoren auch "too big to fail"?

legend-B

oh, ich bin ja mal gespannt!
es muss nicht immer original sein. wenn man auf ein treffen faehrt und nur originale fahrzeuge sieht, dann kann man sie sich ja gleich im internet oder nem katalog ansehen.
diesen thread werde ich sicher gespannt verfolgen!

Citymudder

Uuiiii jetzt wird es wieder spannend. ;) Hoffe noch viele Bilder und text demnächst zu sehen,lesen.
Viel Spaß dabei und viel Erfolg.
Werde mich jetzt mit ner tüte Popcorn zurücklehnen und abwarten was da noch kommt.
Die bestellten Komponenten lesen sich schon mal gut. :thumb: :thumb: :thumb:
Einmal nen Ami immer nen Ami,oder auch mal zwei.

maverik-tg

da freu ich mich aber auch schon drauf die einzelnen schritte zu sehen.
Wird bestimmt ein Hingucker.
Obwohl ich sagen muss das ich einmal nen Formula mit der großen hutze zusätzlich hinter den 2 Originalen gesehen habe und da muss ich leider sagen das ist einfach too much.
Solltest lieber die original machen mit nur 2 hutzen das sieht 1000 mal besser aus. Aber wie man kennt jeder hat einen anderen geschmack.
Die ideen die du schonmal preis gegeben hast sind spitze.
Freue mich auf neue aktuelle bilder

backyard mechanic

Es wird nicht original, aber für originell werd ich schon sorgen...
Der Packeteinwurf auf der Motorhaube wird bleiben. Da nach unten ein riesen Loch rausgesäbelt wurde, bau ich wohl ne "Badewanne" an um den Vergaser von oben zu füttern. Huzen gefallen mir eigentlich nur wenn sie funktionell sind und diese find ich von der Linienführung her ...na ja, nicht grad ::) schlicht aber irgendwie passend

@Citymudder sochnell komm ich leider nicht voran, wie das Popkorn alle wird. Ich muss gestehen ich bin ein heimlicher Fan von deinen Projekten. Du und der engneer sind irgendwie einbischen schuld, dass ich  mich so alles mögliche traue...



Ach, und noch eine Frage: Wer will Lagerschäden sehen???

mf
Roger

88er Camaro (5L)
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Giebts bei Motoren auch "too big to fail"?

Citymudder

ZitatIch muss gestehen ich bin ein heimlicher Fan von deinen Projekten


Wow , Danke hauptsache ich werde nict für eine Ehekrise verantwortlich gemacht  ;) ;) ;)
Aber wenn Du Tip's brauchst ( beim Auto) einfach anschreiben.
Lagerschäden sind eigentlich nicht so schön aber wenn Du Bilder davon hast immer her damit.Ein vorher nacher vergleich lohnt sich immer.
Einmal nen Ami immer nen Ami,oder auch mal zwei.

backyard mechanic

Generell zur Motorisierung:
Da der Vorbesitzer den originalen V8er zerlegt und den "rotating assembly" (also alles was untenrum dreht, wie Kurbelwelle, Kolben, Nocke usw) verkauft bzw geschrottet hat, kauffte ich einen kompletten 74er Mocken inkl. Nebenagregate (natürlich auch ein 400er). Diesen will ich überholen, das heisst neue Laager, neue Dichtungen, neue Kolbenringe, neue Nocke, Ventile einschleiffen, ein bischen honen, ein bischen Polishing and Porting (wenn ich soweit bin werd ich dafür noch um Rat fragen) und wohl noch die Köpfe etwas runter schleiffen.

Der Originale Block soll allerdings nicht brach liegen. Sobald der Bird auf der Strasse ist, will ich diesen wieder aufbauen, und zwar mit den glänzenden Teilen 8). Die Überholung des 74ers soll mir dabei helfen, die nötige erfahrung zu sammeln, um nicht gleich die teuren Teile in die luft zu jagen.

Zum Zerlegen des 74er Motors:
Viele Bekannte meinten den brauch ich nicht zu zerlegen, aber unsereins glaubt nicht an Dinge die einfach funktionieren. So habe ich mein Rep-Manual gelesen und ein par stunden Youtubeclips übers Zerlegen geschaut, bis ich mich reiff fühlte.

Und los gings: erstmal Agregate, Ansaugspinne und Köpfe runter.

Erste Erkenntnis: Sämtliche Hydrolifter sind eingeschlagen. Einige dermassen, dass ich sie nichtmal zerlegen konnte.

Die Laufflächen währen noch ok gewesen (leicht konvex), doch ich konnte das ganze Federzeugs(alles gestaucht und verbogen) nirgends finden. Also > neue Hydros... moment, da giebts ein Kit >auch neue nocke > neue Steuerkette (habe von diversen Leuten gehört, Nocke, Kette und Hydros sollen immer zusammen ersetzt werden)

Dann waren Kolben und Pleuel drann. erst hab ich mit einer Rasierklinge die Kohlenstoffablagerungen oben an der Zylinderwand entfernt (Zylinderwand Nr.2 sah am übelsten aus). Übrigens ein amerikanischer Youtube Tipp, man braucht das merkwürdige werkzeug dafür nicht.

Danach mit Zwei Kopfschrauben und einem Draht den Kolben dran hindern auf den boden zu plumsen:


Mit Schlauchabschnitten auf den Pleuelschrauben wird die Kurbelwelle geschützt.


Und schon können die Kolben gaz sanft herausgeprügelt werden.


Die Inspektion der Laager war nicht so erfreulich. Fast jedes Pleuellaager weist einen schaden auf, allerdings find ich zu jedem im Handbuch abgebildeten schadentyp (pitings oder riefen...) einen entsprechenden Laagerring.
Hier mal das Schlimmste:


Leider hab ich grad kein Bild davon, aber die härte war folgendes: Ihr kennt doch diese runden Ettiketen mit ca.6mm Ø ,mit denen man z.B. ganz praktisch teile nummerieren kann? Ratet mal was auf der Lauffläche von Pleuellager Nr.3 (eins der besseren Laager) zum vorschein kam... RICHTIG: ein solcher Kleber der nach Reinigung sogar eine noch ziemlich leserliche 3 aufwies!!! Diesen Fehler konnte meine Tabelle nicht zuortdnen. Ich werde Chilton und Haynes informieren sie hätten da was vergessen...

(hätten die doch nur überal so gut nummeriert, denn kolben 3 und kolben 8 tragen jeweils eine sauber eingeschlagene 3...)

Die Hauptlaager waren auch nicht grad in bestem Zustand, aber die Kurbelwellenoberfläche sieht erstaundlich gut aus.

Frage: Ist ein Motor mit derart fragwürdiger Verarbeitung ein Typ R mit irgendwas unter 200hp? Laut Stammnummer ist der originale 72er ein Typ T (250hp) und der hat einen Vindage tray, was der 74er nicht drinn hatte. Fänd ich noch interresant, was es damit auf sich hat, denn ein Vindage Tray (blech unter der Kurbelwelle um das Öl besser abzfangen, kenne es leider nicht auf deutsch) würde auf höhere Drehzalen hinweisen.

und nun wünsche ich gute Nachtruhe. Bis zur nächsten Episode
88er Camaro (5L)
90er Bronco (5.8L)
72er Formula400 (selbstredend)

Giebts bei Motoren auch "too big to fail"?

legend-B

vindage tray, auf deutsch wuerde ich sagen "oelschleuderblech"!

camarotom

Den Motor müsstest Du eigentlich anhand eingegossener und eingeschlagener Nummern recht genau identifizieren können:
Year One- Engine Identification - Pontiac

backyard mechanic

Danke camarotom, jetzt weiss ich endlich wo die Codes vergraben sind. Werd sie suchen, sobald die Carosserieschleifferei (Staub und offene Motorenteile :skandal:) vorbei ist. (hab mir die blöcke schonmal angeschaut, aber alles andere an Nummern notiert) Da beides 400er blöcke sind, scheint es nur eine möglichkeit für den 72er und den 74er zu geben (beides 481988). Es müssten auch beides Pontiac-Blöcke sein, da sie die anscheinend Pontiac-typische Schraube durch die Wasserpumpe in das Mittelstück haben und nach meinem rep-manual in den betreffenden Jahren 400er nur von Pontiac geliefert wurden (Olds waren 402er und Chevy glaub ich 398er)

Bitte korriert mich wenn ich mit den Zahlen falsch liege. Fals es wirlkich 2 Pontiacblöcke sind, fänd ich  doppelt cool :thumb: :thumb:

Da Flammen für den Bird geübt sein wollen, musste schon einiges herhalten. (als nächstes wird der Bronco drann sein)
Hier mal ein Beispiel was mit dem Mofa meines kleinen Bruders passiert ist nach den Worten "mach doch was du willst":






Naja... ??? wenn ich mir das aufm Bildschirm mit etwas Zoom so anschau, Übung tut Not!

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Giebts bei Motoren auch "too big to fail"?

T/A all the way

Bin zwar ein Originalitäts-Fan....aber nur was die Optik angeht. Technisch kann/muss man an den Autos gehörig was verbessern....die Liste Deiner Verbesserungen hört sich sehr gut und sinnvoll an...nur wenn Du den Motor eh aufbauen muss, dann solltest Du Dir ein Strokerkit von Butler gönnen und das Ding auf 462 cui stroken. Ist nicht viel teurer und hält mit Schmiedeteilen viel besser höhere Drehzahlen aus...
74 SD455, 71 Formula 501, 71 Firebird 467-"Racer", 73 Trans am, 69er Firebird Pro Touring

Fritz

Kann man mal nen Gesamtbild von dem Moped machen? :) Das find ich ja jetzt echt mal genial!
´89 Firebird 173 cui 5-speed
´91 Corvette 350 cui 6-speed

backyard mechanic

@ T/A all the way
Wenn alles in gutem Zustand währ, würd ich auch original Optik belassen. Da ich aber einerseits nicht dermasen erwachsen bin, andererseits überal wo sich Modifikationen anbieten Schäden vorhanden sind und ich am aaalerliebsten einen Hotrod gebaut hätte (in der schweiz muss man dazu wegen der gutachten fast Millionär sein), habe ich mich für eine mischform entschieden. Damit das Fahrzeug (in so 100jahren) wieder zurückgebaut werden könnte, modifiziere ich eigentlich nur Teile die eh tot sind oder ersetze sie einfach durch eigenbau.

Stroker kit ist für den 2. motor eigentlich schon vorgemerkt. Dachte, die Ideen bring ich zur Sprache, wenn der erste lauffen sollte... Wie ist eigentlich die Qualität von Eagle Rotating kits? Die korbelwellen sind da bei den günstigeren  allerdings gegossen.

@Fritz
Nebst dem mofa hab ich auch seinen Helm, einen Radiator (neben der Toilette) und die linke seite meines Cherokees "flambiert". Vom mofa hab ich noch ein Bild auf laager, muss aber suchen (es wurde bereits verkaufft)
88er Camaro (5L)
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72er Formula400 (selbstredend)

Giebts bei Motoren auch "too big to fail"?

T/A all the way

Ich habe Strokerkits von Butler in 3 Autos verbaut. Die Motorenbauer waren von der Qualitaet angetan und bis jetzt hat alles gehalten....bis 6500 rpm sollte es keine Probleme geben. Da ich keine extremen Nockenwellen fahre schalte ich bei 5500...das wird ewig halten.Warum zwei Motoren bauen, statt es gleich richtig zu machen? Bei den Kosten Deiner Teile kommt es auf die 2000 dollar auch nicht mehr an und Du sparst die Summe ein, wenn Du den Aufbau des zweiten Motors verzichtest.
74 SD455, 71 Formula 501, 71 Firebird 467-"Racer", 73 Trans am, 69er Firebird Pro Touring

backyard mechanic

Also, wenn ich einen Motor selber bauen will, dann hat das nichts mit einem Motorenbauer zu tun. 260$ für Dichtungen, Laager und Kolbenringe sind nicht viel, da macht für mich der Aufbau doch Sinn. So kann ich lernen wie man Ventile einschleifft usw. (ich will lernen, nicht einfach besitzen). Wenn ich beim ersten die Köpfe in die luft jage oder sonst was zerstöre, dann hab ich einiges an Ersatzteilen und ich hab nichts sehr teures zerstört. Wenn ich aber etwas richtig machen will, dann heisst das für mich, da müssen Alu-Köpfe rauf, ev. ein EFI und das ganze (also vom Luftfilter bis zum Auspuff) muss in sich abgestimmt sein. Da ich eigentlich keine Ahnung von sowas habe, sind mir da die Teile zu teuer ums gleich recht zu machen. Demnach: lieber zweimal, dafür selbst.
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