Hinterachsübersetzung (allgemein)

Begonnen von Maroni, 29. Jun 07, 08:19

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Maroni

So, jetzt oute ich mich mal als völlig Ahnungsloser in Sachen Antriebsstrang...
:ugly:
Es wird / wurde ja schon in den einzelnen Unterboards recht viel zu dem Thema Hinterachsübersetzung diskutiert. Mir geht es momentan so, daß da eine Menge Zahlen umherfliegen, und mir völlig das Gefühl fehlt, was diese Werte nun beziffern.
???
Klar, es gibt an der Hinterachse nochmal ein Getriebe und somit eine Übersetzung. Die Kardanwelle dreht sich also mit einer bestimmten Geschwindigkeit, nur was sagt die Zahl der Getriebeübersetzung nun aus - je höher desto geringer die weitergegebene Rotation - oder umgekehrt?!
:o
Und wie kann man (wenn man den Bestellzettel vom Fahrzeug gerade nicht zur Hand hat) in etwa nachvollziehen, ob man nun eine "kurze" oder eine "lange" Achse drin hat?!...
???
Nachdem mein Vogerl bei gemütlichen 110 km/h schon knapp 3000 RPM auf der Uhr anzeigt wurde mir mal gesagt, daß ich wohl ne "kurze" Achse drin hab... was immer das auch bedeuten mag, denn ich habe überhaupt keinen Vergleich...
::)
Also, wer faßt sich ein Herz und erklärt dem ahnungslosen Maroni mal auf Sendung-mit-der-Maus-Niveau worüber Ihr da die ganze Zeit fachsimpelt?...
;)

engineer

#1
Ich möchte, ohne erst nach "Fachbegriffen" zu fahnden, nur kurz quasi laut rekapitulieren, was ich so weiß.

-Im Achsgehäuse sorgt ein Kegelradgetriebe (Zahnräder) dafür, daß die Drehbewegung der Kardanwelle Senkrecht zur Drehachse derselben auf den Differentialkorb und damit über die Achse auf die Räder übertragen wird.
-Das vom Kardan angetriebene Kegelrad hat einen kleineren Umfang als das an der Achse.
-Das Verhältnis der Umfänge von treibenden zu angetriebenen Rad ist das Übersetzungsverhältnis (oder Untersetzungsverhältnis :-\)
-die Zahlenangabe (2.7...Achse oder 3.2...er  Achse) sagt aus, wie oft sich das treibene Rad drehen muß um das angetriebene Rad eine Umdrehung machen zu lassen.

Die Methode im Fahrbetrieb die Motordrehzahl ins Verhältnis zu Geschwindigkeit zu setzen ist eher ein "fühlen" (ähnlich wie Winchill-Temperatur).

Genau bekommt man es durch Aufschlüsselung der Nummer am Differentialgehäuse heraus.
Auf der Hebebühne die Umdrehungsverhältnisse messen geht auch :)
Zähne der Zahnräder zählen ist mit Aufmachen de Differentialgehäuses verbunden.


Edit Maroni:
Zunächst einmal vielen Dank für Deine umfangreichen Ausführungen - ich habe mir aber erlaubt sie auf´s Wesentliche (und gemäß der Fragestellung) zu kürzen...
  ;)
Das Vergleichen von Fremdmeinungen ist grundsätzlich dem Sammeln von eigenen Erfahrungen vorzuziehen!

andy

@Maroni, siehe engineer's Beitrag, Du wolltest es nicht anders  :cheesy: ;) ;)
:D  Ich weiss sonst nur das meine Hinterräder eine Umdrehung machen wenn die Kardanwelle an meiner 2.73er Hinterachse 2,73 Umdrehungen macht. Ich hoffe das ist so korrekt. Die pefekte Reisekonfiguration. Und mit rauchenden Reifen losbrennen geht ebenfalls. Bei dem Hubraum würde ich gar nichts merken wenn eine andere Achse drin ist bzw. könnte ich damit nichts anfangen  :-\ :ugly: ;)

engineer

#3
Zur Vervollständigung ist mir noch etwas eingefallen. ;D
Eine "Definition" des Begriffes "kurze Achse" ist mir bis jetzt nicht untergekommen, allerdings eine absolut plausible Erklärung.
Wie oben geschrieben dreht sich das treibende Rad bei einer "kurzen Achse" öfter, um des getriebene Rad einmal zu drehen.
Auf das Gesamtsystem (Auto) bezogen bedeutet dies, daß bei einer "kurzen Achse" eine

kürzere Wegstrecke je Motorumdrehung

zurückgelegt wird als bei einer "langen Achse".

Das Vergleichen von Fremdmeinungen ist grundsätzlich dem Sammeln von eigenen Erfahrungen vorzuziehen!

Smokey

Hallo Maroni,

wie oben schon erwähnt hat deine Achse auf dem Achsgehäuse neben dem Div einen Cood eingeschlagen,
diesen kann man umschlüsseln.

2PC 3.08
2PD 3.23
2PE 3.42

Oder:

Nimm den Wagen auf den Wagenheber, mach eine Markierung auf dem Rad
dann drehst du das Rad einmal und zählst dabei die Umdrehungen der Kardanwelle