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Dringend Hilfe benötigt - 455er in 1967er Bird

Begonnen von mkleutsch, 17. Nov 17, 14:17

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mkleutsch

Mahlzeit,

ich bräuchte mal dringend Eure Hilfe.

Ich habe ja gerade meinen 1967 326 HO Bird aus den USA geholt. Der Wagen hatte ringsherum 400 Schilder. Der Verkäufer hat mir dennoch versichert, dass es ein 326 HO wäre, und so ist er auch bei  VIN Test gemeldet.

Jetzt steht der Wagen beim Umrüster und es stellt sich heraus, dass es tatsächlich ein 455er ist, mit einen 1975er Motor. Da könnte ich wegen der Mindestleistung gegenüber dem 326 HO schon spucken.


Der Wagen hat rundherum Trommelbremsen und jetzt kommt das dicke Ende - der TÜV Süd, der das Datenblatt für Motor und Fahrzeug erstellt hat besteht darauf, dass der Bird auf Scheibenbremsen umgerüstet werden MUSS. Und das erschliesst sich mir nicht. Der Wagen hat jetzt 85 PS weniger Leistung als der 326er.

Warum muss jetzt eine Umrüstung erfolgen ? Hat jemand von Euch hierzu vielleicht Erfahrungen oder bereits einen Bird der ersten drei Jahre mit umgerüstetem 455er Motor ?

Vielen Dank schonmal vorab für Eure Hilfe !!

Ein völlig genervter Mike

Onkel Feix

Nehme an dass die Kiste aufgrund des größeren Motors  an Masse dazugewonnen hat...  würde mir plausibel klingen dafür dann eine angepasste Bremsanlage zu verbauen, erstmal egal ob der da nun mehr oder weniger Leistung raushaut als der Originalmotor. 


Gegen die Trommelbremsen spricht aber ansonsten eh schon alles. Und wenns nur die ganzen Idioten im Straßenverkehr sind, die nicht vom Fleck kommen, Bremsen wenn ein Regentropfen die Frontscheibe benetzt, an der Kreuzung beim Abbiegen fast schon stehen bleiben etc....   da bin ich für jedes bisschen besserer Bremskraft dankbar -  gerade bei sonem alten Schätzken würd ich wohl rundum auf Scheiben, ggf sogar mit HydraVac gehen, dann steht man wenigstens wenns drauf an kommt :)



2003-2003: 88' TA TBI 5.0
04-08: 88' TA TPI 5.7
08-10: 92' GTA 5.7
10-20: 89' GTA T56 383 Stroker
21-24: 21' Fun-Car NextGen ;)

andy

Hallo Mike,
der TÜV Prüfer hat einen Ermessensspielraum, den er leider auch ausschöpft. Er trägt die Verantwortung für die Vollabnahme und geht auf Nummer Sicher. Ist leider nachvollziehbar, er weiss nicht welche Art von Autofahrer er vor sich stehen hat. Einen besonnenen, vorausschauend fahrenden oder einen agressiven Zeitgenossen mit hoffnungsloser Selbstüberschätzung und ohne Selbstbeherrschung. Ich setze jetzt mal vorraus das die Bremsanlage völlig in Ordnung und betriebsssicher ist.
Aus dem Bauch heraus würde ich mich über die genannte Entscheidung allerdings auch ärgern, ich brauche keine Hochleistungsbremsanlage und werde sie auch nie brauchen. Mir reicht das was ab Werk vorgesehen ist völlig aus. Apropos, ich würde aus Interesse versuchen herauszubekommen mit welchen Bremsen die Wagen, mit dem genannten Motor, ab Werk ausgerüstet wurden.
Trommelbremsen müssen nicht schlechter sein als Scheibenbremsen, LKW fahren auch mit Trommelbremsen.

Rocky48

Zitat von: Onkel Feix in 17. Nov 17, 21:53
Nehme an dass die Kiste aufgrund des größeren Motors  an Masse dazugewonnen hat...  würde mir plausibel klingen dafür dann eine angepasste Bremsanlage zu verbauen, erstmal egal ob der da nun mehr oder weniger Leistung raushaut als der Originalmotor. 


"Masse" war bei den Pontiac Motoren immer gleich, soll heißen es gab keinen SMALL-Block und BIG-Block wie bei den Chevy-Motoren. Lediglich Bohrung und Hub waren bei den Zylinderinhalten unterschiedlich. Das Gewicht der Motoren unterschied sich nur marginal.
Scheibenbremsen waren bei der 1st Generation "optional" bei allen Motorvarianten und das auch nur für die Vorderachse.
Ich gehe mal davon aus, dass der TÜV-Süd bei der Erstellung des Datenblattes für die damaligen Fahrzeuge die Option "Scheibenbremse vorn" vor sich zu liegen hatte und diese Option als generell übernommen hat.
Der Wagen scheint eh recht zusammengewürfelt sein:
Zitat von: mkleutsch in 17. Nov 17, 14:17

Ich habe ja gerade meinen 1967 326 HO Bird aus den USA geholt. Der Wagen hatte ringsherum 400 Schilder. Der Verkäufer hat mir dennoch versichert, dass es ein 326 HO wäre, und so ist er auch bei  VIN Test gemeldet.

Jetzt steht der Wagen beim Umrüster und es stellt sich heraus, dass es tatsächlich ein 455er ist, mit einen 1975er Motor. Da könnte ich wegen der Mindestleistung gegenüber dem 326 HO schon spucken.


@Andy: LKW fahren schon seit etlichen Jahren ebenfalls mit Scheibenbremsen vorn und hinten  :)

Gruß aus dem Frankenwald
Klaus


79 TA bought 79 / buried 81
81 TA bought 81 / sold 89
93 Bird  bought 2011 / sold 2014
92 Bird bought 2014 / sold 2024

Earl Hickey

Jo der Klaus hat vollkommen recht, die Pontiac Motoren waren alle gleich, da passt z.B. die Ansaugspinne oder Header vom 326,389,400,bis hin zum 455er. Sind auch optisch nicht voneinander zu unterscheiden.
Trommelbremsen müssen von der Bremsleistung, wenn sie denn groß genug dimensioniert sind wie bei den US-Cars, nicht schlecht sein. Zumindest die ich gefahren bin, bremsten erstaunlich gut. Probleme gibt's nur meist bei der sorgfältigen,gleichmäßigen Einstellung, sonst zieht die Kiste beim Bremsen zur Seite. Und mehrmaliges scharfes Bremsen hintereinander ist halt ein Nachteil bei Trommelbremsen, da die Trommel sich bei Erwärmung ausdehnt und die Bremsleistung dann nachlassen bzw. der Pedalweg länger wird. Aber für einen Oldtimer, der nur gelegentlich und nicht am Limit bewegt wird, absolut ausreichend.
Camaro Z28 -93, Chrysler 300C CRD, LeMans-68,HD Shovel, Buell XB

mkleutsch

Wollte Euch den Ausgang nicht vorenthalten.

Nachdem der Umrüster meines Vertrauens sein Wochenende mit der Lösung des Problems beschäftigt hatte, hat er es tatächlich geschafft.

Zwischen 1967 und 1969 gab es den Bird als 428 HO mit ähnlicher Drehmomentleistung. Die entsprechenden Infos hat der TÜV Süd Ingenieur geprüft und entschieden, dass man den 455er in einem '67 Bird auch mit Trommelbremsen fahren darf.

Puuhh......

Vielleicht bau ich irgenwann mal um, aber jetzt passte es überhaupt nicht.

Vielen Dank für Eure Kommentare.

Mike

Alex.H

Schön, wenn es noch TÜVer gibt, die sich mit der Materie auseinander setzen. Viele hat's davon nicht mehr.
Ich kann da aus dem Motorradumbau ein Lied von singen.

Gruß, Alex

Micha1810

Freut mich, dass es geklappt hat.  :thumb:

Meine Empfehlung wäre sonst auch gewesen, mal bei einem Ami-Händler oder einer Ami-Werkstatt vorzusprechen. Die arbeiten ja meist auch mit Prüfern zusammen, die da etwas mehr im Thema sind.
aktuell:
2021er Ranger Wildtrak 2.0
1984er Manta B GT/E 2.0
2021er Scout Bobber

engineer

#8
[quote  link=topic=18341.msg140366#msg140366 date=1512458844]
..., die da etwas mehr im Thema sind.[/quote]


Da waren welche aber ganz schön weit im Thema.
Den 428 gab es seitens GM nicht im Firebird. Die Ponycars hatten ein Limit beim displacement  (als "HO" gab es diesem Motor für Fullsize Kutschen auch nicht). Daran kam auch  die damals recht "aufsässige" Pontic Division nicht vorbei.

Der 428er war eine reine Händleroption (vergleichbar mit den 427er in Camaros).

Von daher, schön das das geklappt hat. ;)

engineer
Das Vergleichen von Fremdmeinungen ist grundsätzlich dem Sammeln von eigenen Erfahrungen vorzuziehen!