Automaten Problem Rückwärtsgang

[backyard mechanic]

Hallo Leute
Das Fahrzeug:
'88 Camaro 5L LO3 mit 205'000Km drauf, automat sollte also ein 700r4 sein.
Das Problem:
Wenn ich rückwärts fahren will, geht der Gang nicht richtig rein. Will heissen ich rolle zwar rückwärts, wie das immer im standgas war, aber wenn ich gas gebe dreht der  Motor zwar hoch, aber der Waben wird nicht schneller. Sobalds leicht aufwärts geht, kommt er zum stehen.

Vor einem Jahr hatte ich schonmal das Problen, das ich beim Ausparken erst Rückwärts aufwärts nicht vom fleck kam. Da das aber nachher nicht mehr vor kam, hab ichs ignoriert...

Vorwärts funktioniert alles einwandfrei.

Als ich letstens neue Hydrolifter eingebaut habe, hab ich abschliessend das TV- kabel eingestellt. Da ich da den einzigen Eingriff meinerseits sah, hab ichs jetzt wieder eingestellt. Die stellung am Schieber/Raster war nachher fast gleich (ein Raster unterschied) Dabei sollte man doch nicht viel falsch machen können? (mir ist wohl bewust, dass das eine wichtige einstellung ist)

Wenn ich den Shifter etwas vor oder zurück bewege ändert sich auch nichts.

Bedeutet das den Anfang vom Ende?

[Kingoesi]

Weiß nicht obs Dir hilft aber so was ähnliches war bei mir auch schon und ich habe dann einfach das Getriebeöl getauscht.... Als die Brühe dann draußen war  lief der mit neuem Öl wieder 1A Rückwärts... 

[engineer]

Ohne jetzt das Werkstatthandbuch zum TH700 zu bemühen...
...ich bin mir sicher, dass bei Fahrstufe "Rückwärts" mindestens einer der Freiläufe "greifen" soll.

Dort könnte die Ursache zu finden sein.

Die Funktion dieser kann man (zumindest beim TH350     und dort gleichzeitig mit den Bremsbändern) testen,
einfach mal aus D heraus in Fahrstufe 2 und dann 1 rollen lassen.

Die Motorbremse sollte aprupt und deutlich spürbar werden.

engineer
automatisch zusammengefuehrt





  nochmal gelesen,
er rollt definitiv beim einlegen des Rückwärtsganges ohne Bremse los?

In dem Fall würd ich erstmal eine Messung des Arbeitsdruckes (Werkstatt) vornehmen lassen.
(soweit ich mich entsinne waren die Sollwerte unter "R" abartig hoch...)

[backyard mechanic]

Schon mal danke für die Antworten.

Was ist ein Freilauf?

Ja er fährt definitiv rückwärts, aber wenn ich kurtz aufs gas trete, wird er eher langsamer und wenn ich vom Gas gehe fällt die drehzahl kurz zusammen das er fast absteht.

Ich frage mich, was passiert, wenn ich weiter rum probiere/fahre. Ich fürchte, damit könnt ich dem Automaten den Todesstoss versetzen.

Betriebsdruck messen kling für mich schlimm. Als ich dem Camaro gekaufft hab, ist beim Tacho-Anschluss ATF rausgetropft. Habs den Spezialisten zur reparatur gegeben und hat mich einen Betrag gekostet, den ich gleich wieder verdrängen musste.
Dazu sei noch gesagt, dass die schelle an dem Tachoanschluss am Automaten anscheinend mal mit der Rohrzange angezogen wurde und die Wanne war mit Dichtmasse vollgepappt. Dies und die Basteleien die ich am Motor  entdeckt hab, geben mir Anlass die Stirn in Falten zu legen 

Maaan ich sitz grad wie auf Nadeln... Habe wie gesagt ebenerst die Hydrolifter gemacht, was mich schon reichlich Nerven gekostet hat. Zum einen weil ich vorgängig die falschen lifter bestelt hab und dann mit offenem Motor und abgesägter Hose dastand. Zum andern weil Auspuff-Ventil #1 nicht richtig montiert war (ein Lock war nicht in der Nut) und ich bn so Jahre lang rumgefahren   Und jetzt scheints munter weiter zu gehen.... dabei waren doch die letzten 35000km sowas von Problemlos...

[Rocky48]

Dazu sei noch gesagt, dass die schelle an dem Tachoanschluss am Automaten anscheinend mal mit der Rohrzange angezogen wurde und die Wanne war mit Dichtmasse vollgepappt.

Da fällt mir doch gleich ein Thread hier ein:
http://www.f-body-nation.com/board/index.php/topic,13173.30.html

Zitat von Rüdiger:

    Bei der Ölwannendichtung hab ich mir jetzt eine ganz "normale" Papierdichtung mit Nylonfilter bei US Classic Parts bestellt, da komm ich mit klar und mit Reinz-O-Plast eingesetzt hält das wie Bombe dicht.

Antwort von Undertow:
Sei bloß sparsam mit dem Reinzoplast, das ja nix ins Getriebe kommt davon. Die Automatikgetriebe reagieren äußerst empfindlich auf Fremdkörper!

Kann's daran liegen?

Mfg Klaus

[petrolhead]

Einen Freilauf hast Du auch in der Nabe Deines Fahrrades. Er ermöglicht dass Du in die Pedale treten kannst und bei erreichter Fahrgeschwindigkeit oder beim Bergabrollen das treten in die Pedale einstellen kannst und die Füße auf den Pedalen verbleiben können ohne dass Du weiter trittst/treten musst. Gäbe es keinen Freilauf (wie beim Spinning-Rad) müsstest Du weiter treten, denn durch die direkte Verbindung würden die Pedale jetzt sozusagen vom Hinterrad angetrieben.
Das Automatikgetriebe nutzt den Freilauf um nach erfolgter Beschleunigung mit Leerlaufdrehzahl rollen zu können, quasi wird beim dahinrollen ausgekuppelt.

In einigen Fahrstufen ist der Freilauf blockiert so dass es zu einem gewissen Maße eine Motorbremse gibt, hier wäre das in den Fahrstufen !1", "2" und "D". In [D] ist der Freilauf nicht blockiert (Du müsstest in der Schaltkulisse folgende Anzeige haben P-R-N-[D]-D-2-1 )

Wenn die Blockade des Freilaufs nicht richtig löst, dann würgt im Stand und/oder bei geringer Fahrgeschwindigkeit das Fahrzeug die Motordrehzahl runter. Aus diesem Grunde hatte engineer die Überprüfung mit den Fahrstufen "1" und "2" angeraten.
Sollte die Blockade des Freilaufs nicht lösen dann hättest Du die Probleme auch in den o.g. Fahrstufen und auch in [D] (wo ja normalerweise keine Blockade des Freilaufs vorliegt).

Neben möglichem Verschleiß (bei "R" eigentlich eher ungewöhnlich, es sei denn Du fährt viel und mit hoher Geschwindigkeit rückwärts) und gebrochener Input-Drum der Rückwärtskupplung (passiert wenn man "R" zu schnell einlegt oder das Fahreug beim Einlegen von "R" noch nicht steht, daher immer ein bis zwei Sekunden warten bevor "R" eingelegt wird damit alles etwas zu Ruhe kommen kann ) ist es auch möglich dass die Vorwärtskupplung nicht richtig löst.

Fahre einfach mal langsam in "1" los und halte das eine Weile, schalte auf "2", dann auf "D" und anschliessend in [D], vielleicht hängt da etwas was mit dem Freilauf zu tun hat oder den anderen beteiligten Teilen für die Vorwärtsfahrt aufgrund der längeren Standzeit.



Ich schreibs hier noch einmal allgemein:

Dichtmasse hat an der Getriebeölwannendichtung nichts zu suchen, die TH700/4L60E reagieren darauf, wie auch alle anderen Automatikgetriebe, ggf. allergisch; mit einer durch Dichtmasse in Dichtungsnähe verstopften Entlastungsbohrung (zu üppig aufgetragen) fährt man sich das TH700/4L60 schnell zu Schrott.
Wenn überhaupt dann die Dichtmasse nur hauchdünn auftragen; sollte es trotzdem undicht sein liegt es zumeist an einer durch falsches Drehmoment krummgezogenen (Blech)Ölwanne (oder krumme und schiefe Chromölwannen aus der Bucht für ein paar € fuffzig ), die natürlich auch krummgezogen wird wenn man meint "ahh da wirds ein wenig undicht, da dreh ich nochmal was nach" ; die Dichtflächen am Getriebegehäuse sind in 99,9% aller Fälle ok.
Da kauf ich mir doch eher einen neue Ölwanne (oder gleich eine vernünftige/hochwertige aus Leichtmetall mit mehr Fassungsvermögen und Ölablassschraube) bevor ich da mit Dirko, RTV oder sonst welchen Dichtmassen rummache und einen Totalschaden riskiere, denn die Kosten stehen in keinem Verhältnis.

Die "Reparatur" mit Dichtmasse und das Nachziehen am Tachoantrieb mit einer Zange bis es dicht ist lässt für mich die Werkstatt in einem nicht gerade kompetenten Licht erscheinen 

Der Öldruck (Angaben ca.) im "R" beträgt bei Leerlaufdrehzahl ja nach Modell des TH700 (ja es gibt auch da mehr als 10 verschiedene Modelle) zwischen 6,3 und 8,5 bar; bei Vollast (WOT) zwischen 14,5 und 20,7 bar

[falloutboy]

Dichtmasse hat an der Getriebeölwannendichtung nichts zu suchen, die TH700/4L60E reagieren darauf, wie auch alle anderen Automatikgetriebe, ggf. allergisch;

Das stimmt schon, aber es gibt auch Ausnahmen. Das Getriebe von Chrysler meines Vaters hat gar keine Dichtung. Das wird nur mit Dichtmasse gemacht. Aber dafür hat die Wanne auch eine Nut.
Aber gut ist das dennoch nicht, denn das Getriebe tropft ja doch immer en bisschen wenn man zB gerade en Ölwechsel macht und es sammelt sich immer schön ein Tropfen am tiefsten Punkt der schrägen Kontaktstelle

Kreischler - halt.

[petrolhead]

Soweit es keine Dichtung gibt, ok.

[backyard mechanic]

So, habe jetzt nochmals getestet. Habe im rollen 1, 2, D, (D) geschaltet, dann wieder zurück. Schaltet wie immer. Wenn ich vom D ins 2, oder vom 2 ins 1 schalte, dann gehts ne sekunde bis der Automat schaltet, dann kommt die Motorbrmse und er wird sofort langsamer.

Ich bin dann etwas schneller gefahren, damit der Overdrive kommt, was er auch getan hat. Im (D) scheint der Freilauff auch zu funktionieren. Irgend wie alles ganz normal, bis auf den rückwärtsgang 

Hab jetzt das ATF am Messstab zum X-ten mal begutachtet und beschnupper. Es ist wie immer schön rot, aber wenn ichs auf einem weissen lappen abstreiche sieht man, dass der umriss einen grauen schatten hinterlässt. Von Auge seh ich keine Partikel im Öl.

Könnt ihr daraus etwas ableiten?

[petrolhead]

Ich lese jetzt daraus dass die Motorbremswirkung in [D] nicht vorhanden ist, in "1" und "2" schon.

Dann kann es nur noch an einer hängenden Vorwärtskupplung liegen oder aber auch an diversen Fehlern im Valve-Body.
So oder so muss aus meiner Sicht das Ganze zerlegt und überprüft werden; quasi kommst Du um eine Revision leider wohl nicht herum; einzig eine "maschinelle" Spülung könnte evtl. helfen, garantieren kanns Dir leider keiner.

[backyard mechanic]

Danke für die Auskunft (ja, das war jetzt nicht ganz ehrlich, ich muss kurz mal in den Keller die Kartoffeln anschreien...)

[petrolhead]

Du bist auch 100% sicher dass die Einstellung des linkage stimmt?
Nichts verbogen oder hat Spiel oder ist irgendwie locker?
Nimm doch mal die Ölwanne ab, lass mal durchschalten und beobachte mal die Welle. Dann kannst Du auch gleich mal kontrollieren ob der kleine ca 4x4 cm grosse Magnet in der Wanne ist fer den normalen metallischen Abrieb (grauer Schleier im Öl) an such bindet; by the way, wie alt ist das Öl und wurde der Magnet beim letzten Wechsel gereinigt?

Wie gesagt, mein Latein wäre dann erstmal am Ende (evtl. fälkt mir nochwas ein) . Das muss aber nichts heissen, denn manchmal denke ich auch zu kompliziert und evtl. ist es ist was ganz simples.

Schrei die Knollen nicht an sonder mach leckere Rösti draus; lecker Essen hilft manchmal gegen Frust

[andy]

   Was können die armen Kartoffeln dafür


... happens, nimm's mit Humor!

[backyard mechanic]

Äusserlich seh ich nichts verdächtiges am linkage.
Jetzt siehts so aus, das ich mir noch eine neue Dichtung und Filter besorge, die Wanne abnehme, mir das Zeugs da drinn anschau obwohl ichs nicht so ganz verstehe und ende Fahnenstange...

Werde morgen noch einen Automatenspezialisten anruffen, erhoffe mir aber nicht viel mehr als horende Offerten. Hab von 3500.- für eine Revision gehört    Da kann ich mir gleich ein neues kauffen...

Edit:
Sollte es nicht am linkage liegen und es muss mehr auseinander genommen werden, stecke ich ein einem kleinen Dilemma. Zum selber machen habe ich keine Zeit wegen dem Formula (bis ich mich wie beim Motor eingelesen habe, zusammen mit der arbeit bin ich bestimmt wieder ein Jahr beschäftigt). Es vom Fachmann reparieren zu lassen ist wohl zu teuer.

Für das worst case scenario: Von wem kaufft man am besten einen Automaten? In den US-foren giebts negative Berichterstattung über fast jeden grösseren Hersteller. Ich hätt an TCI oder Performance Automatic gedacht. Z.B. DAS währe interessant und scheint preiswert. Was ein Automatic/Manual Valvbody so macht, weiss ich allerdings noch nicht ganz.

automatisch zusammengefuehrt


Heute bin ich beim Automaten-Typ vorbei:

Er hatt auch am Öl geschnüffelt und es sich angesehen: es wurde für Ok befunden. Bei verbrannten Kupplungen könne er ausschliessen.

Das TV kabel sei auch richtig eingestellt, habe aber nicht direckt mit dem Rückwärtsgang zu tun (da sei maximaler Druck angesagt und die Drosselklappe irrelevant)

Dann sind wir auf einen Parkplatz gefahren und er hat versucht rückwärts zu fahren... die ersten 3x sind wir nur gerollt, auch wenn der Motor fleissig hochdrehte. Dann sind wir 3x vor und zurück und zwar mit vollem Schub, der Rückwärtsgang hat sich mal wieder zurückgemeldet. Leider nur kurz, denn dann war wieder Lärm ohne Schub angesagt 
Und während der Aktion hat der Typ neben mir immer wieder vor sich hin gelacht... (unheimlich)
Sowas habe er noch nie gehabt, normalerweise sei ein gang kaputt oder nicht, aber rollen und bei mehr gasgeben bremsen ist neu. Möglicherweise ist eine Kugel im Valvebody verklemmt. Die Chancen das es was Kupplungs/Schleiffband-mässiges ist stehen 50/50. Der rückwärtsgang liegt zu hinterst im Getriebe, womit es in dem Fall komplet ausgeräumt werden müsste = Totalrevision

Unverbindliche Offerten:
-Ölwanne runter nehmen, Valvebody runternehmen, dran rum-fummeln und wieder zurück (mit ungewisser Erfolgsaussicht): 300-500.-
-Automat runter, Totalrevision: 3000-3500.-
-Ich beschaff einen neuen Automaten, er tauscht aus, ink. flüssikeit und einstellungsarbeiten: 400-500.-

Sein Rat: Wenn ich gerne einen etwas schnelleren Automaten hät und verbesserungen am Motor in betracht ziehe, soll ich fahren bis es nichtmer will. Bis dahin hab ich Zeit mich zu erkundigen und die bestellung eines Getriebes vorzubereiten...

Nicht die glücklichste Lösung und als "nicht-mobil-Telefonierer" nicht grad beruigend wenn man vorwäts eingeparkt hat, aber ich versuch mich damit anzufreunden.