Federn tauschen...

Begonnen von V8-Sven, 01. Jan 12, 03:38

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V8-Sven

Wollten heute beim 88er Iroc-Z vom Kumpel die Federn tauschen. Raus sollten die ausgelutschten originalen Federn und rein sollten neue Vogtland mit 30er Tiefgang. Haben Vorne rechts angefangen und auch da wieder aufgehört. Klappte nämlich nicht, denn man kriegt die Federn mit'm normalen Federspanner nicht rein, weil kein Platz da ist. Auch andere Versuche wie z.B. mit Spanngurten (eigentlich 'ne ganz beschi**ene Idee, die ich sonst ablehne, aber wussten uns nicht mehr anders zu helfen) scheiterten. Man kriegt die Federn zwar ohne zu spannen angesetzt, aber nicht in der Position wie sie sitzen müssten. Beim Hochdrücken des Querlenkers gehen die Federn natürlich wieder auf Spannung, ein Drehen in die richtige Position war so auch nicht mehr möglich.Haben dann die originale Feder erstmal wieder reingemacht (ging auch nicht sooo super) und haben den Kram zusammengeschraubt.War also recht ernüchternd.
Im Handbuch stand als einziger Punkt auch nur, dass man die Teile umgekehrt einbauen soll, wie man sie ausgebaut hat.Ganz toller Hinweis und in der Theorie natürlich einfach...  ::)

Wollten dann 2 kleine Federspanner von Innen ansetzen, was auch eigentlich 'ne gute Idee ist.Wenn die Krallen dann nicht genau die falsche Biegung hätten.Ist ja auch klar, die sollen ja eigentlich die Feder von Außen und nicht von Innen halten...

Andere Idee und vielleicht ein guter Vorschlag Tipp für die Allgemeinheit:
Unten und Oben zwischen den Windungen je ein Flacheisen mit Bohrung für eine Gewindestange in der Mitte ansetzen. Ans Loch des oberen Flacheisens muss natürlich zuvor eine Kontermutter oder Gewindehülse angeschweißt werden. Die Enden der Flacheisen könnte man auch umbiegen für besseren Halt, ähnlich wie bei den Krallen eines Federspanners. Ansonsten einfach die Flacheisen auf den Windungen aufliegen lassen, sollte auch klappen. Durch die Flacheisen dann eine dicke Gewindestange führen und mit einer 2ten Mutter oder 6-Kant Gewindehülse die Feder spannen.Durch die Windungen ging's mit'm Schraubenschlüssel oder von unten durch den Querlenker mit einer Verlängerung und Ratsche die Mutter anziehen bzw. wieder lösen hinterher.
Wenn die Feder dann angesetzt ist, ganz normal den Querlenker wieder mit'm Wagenheber hochdrücken. Anschließend könnte man durch das Loch im Querlenker die Gewindestange einfach rausziehen und die Flacheisen halt einfach seitlich aus der Windung raus oder ebenfalls durch die Öffnung vom Querlenker fädeln.

Einziger Nachteil für uns war dabei, dass wir kein Material zum bauen und auch keine Zeit mehr hatten.Die spontanen Ideen nach dem Motto "wir bauen das mal eben schnell ein" haben wir uns jedenfalls spätestens gestern Mittag abgewöhnt...  ::)

Naja, schau'n wir mal. Wollten nämlich auch nicht mit Gewalt (z.B. mit'm Brecheisen ; obwohl man hätte kotzen können  :D ) versuchen die Federn da irgendwie in die richtige Position zu kriegen.

Wie habt Ihr denn die vorderen Federn gewechselt, gibt's da vielleicht noch einen Trick?

pacechris

#1
Auto aufbocken, Dämpfer raus, Wagenheber unter der Querlenker, gelenke lösen, Querlenker langsam ablassen bis sich die Feder entspannt hat, und seitlich rauskippen.

Eigentlich ganz einfach, hab ich schon ein paar mal so gemacht....allerdings noch nie bei einem Camaro der dritten generation, aber das sollte dort auch so funktionieren.
Gruß
Chris

Ratman

Das muss dann aber schon eine ordentliche Gewindestange sein. M16 oder in der Richtung. Alles andere dreht man doll. Hab es mir auch mal so gedacht und auch gemacht/versucht, aber ohne eine wirklich vernünftige Gewinderstange, ist das Lebensgefährlich. Wenn das abreißt oder sonst was.
Guck mal hier, vielleicht hilft das weiter. Wäre z.B. eine Möglichkeit, die bei mir wunderbar geklappt hat.
http://www.f-body-nation.com/board/index.php/topic,10339.msg69348.html#msg69348
Wer sich nur im Rahmen seiner Möglichkeiten bewegt, kennt seine Fähigkeiten nicht.

Blackbird81

 
Ich hab mir für 2.Gen. diesen Spanner gekauft. Müsste deiner Beschreibung nach auch bei Dir passen/funktionieren. Eine totale Erleichterung - nur zu empfehlen.
Gibts bei Summit oder JC-Whitney.


http://www.mustangmonthly.com/techarticles/mump_0908_mustang_restoration_tools_of_the_trade/photo_04.html

andy

Das Thema hatten wir schon mal. Da hab ich noch ein Bild von, aus dem Internet. Dort sieht man wie man das ganze ohne Federspanner machen kann. Allerdings ist eine Hebebühne offensichtlich Pflicht.


petrolhead

Mit dem Wagenheber das funktioniert auch. Allerdings sollte das Fahrzeug dann gut aufgebockt sein oder sich auf einer Hebebühne befinden.

Einfacher gehts mit o.g. Innenfederspanner der auch bei M&F mal im Programm war.
Ich hab mir den mal vor Jahren bei der Techno Classica für 30€ "gegönnt".

Andererseits kann man ja auch mal schauen ob man sich das Spezialwerkzeug für die vorderen Federn von Mercedes ausleihen kann, denn die älteren Modelle haben das ähnlich wie die F-Bodies und da müsste man das Werkzeug auch nutzen können; wie die aktuelle Vorderachskonstruktion bei MB ist weiss ich nicht.

Ansonsten gehts auch mit dem Schweissbrenner wenn man die alten Federn nicht mehr braucht ;)


petrolhead

#7
Nu guck, gibts den jetzt auch schon bei amazon.

Ach so, kleiner Nachtrag:
Diesen Federspanner nicht mit einen Schlagschrauber betätigen, das Gewinde (Rechteckprofil) in den Spindeln verträgt die Schläge nicht und bricht u.U. aus. (Ein Hinweis müsste zumindest auf der Verpackung vermerkt sein)
Das ist Hobbywerkzeug und hat keine Werkstattqualität.

Pega

teilweise sind die Werkzeuge von BGS nicht schlecht. Aber der hier gezeigte BGS Spanner dürfte einem selbst in nicht Profi Qualität enorm hilfreich sein

petrolhead

Ich habe auch einiges an Werkzeug von BGS, den Federspanner habe ich auch allerdings nicht von BGS, was aber aucb egal ist denn die Kaufen ihr Werkzeug grösstenteils da ein wo es die "Brüder Mannesmann" etc auch tun, das wird nur entsprechend gelabelt.
Guck Dir mal die Sortimentskästen und die Ratschen an ;)

Hilfreich ist der Spanner schon, mein Hinweis kam nur weil ich noch im Hinterkopf habe dass mit einem Schlagschrauber jemandem schon der Spanner auseinandergeflogen ist; ich weiss nur nicht auf welchem US-Car-Forum ich davon gelesen hatte, ist auch schon was her.

V8-Sven

@Ratman,
klasse Beschreibung  :thumb:


Zitat von: pacechris in 01. Jan 12, 11:19
Auto aufbocken, Dämpfer raus, Wagenheber unter der Querlenker, gelenke lösen, Querlenker langsam ablassen bis sich die Feder entspannt hat, und seitlich rauskippen.

Eigentlich ganz einfach, hab ich schon ein paar mal so gemacht....allerdings noch nie bei einem Camaro der dritten generation, aber das sollte dort auch so funktionieren.

Ja, das ist doch auch ganz einfach.Lediglich der Stabi musste gelöst werden sowie das Traggelenk.Bis dahin war's ja auch easy und gar nicht das Problem.Problem war halt der Einbau...


Also der von uns noch nicht selbst gebaute oder gekaufte Innenfederspanner scheint mir die beste Idee zu sein...

@Tom,
da muss ich mich mal schlau machen, bei welchen Benz das noch so ist.Evtl. ist das Prinzip bei meinem 93er SEC ja genau so.Da wollt ich nämlich auch noch ran demnächst...



Und Danke an den Rest für die Tipps, das fängt jaHR gut an  :thumb:

Pega

@Tom

stimmt schon, aber gewisse Werkzeuge von BGS sind einfach nur genial.
Die Zoll Nüsse aus dem Ratschenkasten hab ich mehrfach per Schlagschrauber traktiert, sogar die total an den Blattfedern fest gegammelte Hinterachse konnte ich lösen, mußte zwar den Druck für den Schlagschrauber auf 10bar erhöhen, aber es lief. Die Nuß ist ohne beschädigung, anderen die ich kenne haben die selben Erfahrungen.
Im Prospekt von BGS wird auch dargestellt ob es normales Werkzeug in Heimwerker Qualität oder Werkstattqualität ist.

Brasil

...Frohes Neues Jahr  :)

Das Problem beim wiedereinbau der Federn ist, das man(n) dieses quasi als "BANANE" einstzten muss, damit man  1. die Feder richtig einsetzen kann und 2 den Unteren Lenker wieder mit dem Achsschenkel verbinden kann...
Ich habe die Feder daraufhin so gespannt, das diese die gewünschte Form ( Banane) hatte. Geht mit einem Innenliegenden Federspanner ( wie schon weiter oben beschrieben ) recht gut ...ist aber trotzdem eine Schei..  Arbeit und noch dazu Saugefährlich !
Grüße aus D´dorf
Jürgen

V8-Sven

Exakt Jürgen, Du bringst es auf den Punkt mit dem Stichwort Banane!  :thumb:

Chevy-Tom

Ich hab damals bei meinem 89er Camaro die beiden inneren Schrauben des Dreiecklenkers gelöst,nicht die eine außen!
Hab mit ner Hebebühne gearbeitet und durch unterstellen eines Holzbalkens konnte man den Dreieckslenker leicht wieder an seinen Platz bugsieren!
Wir haben das an versch. Camaros insg.4 mal ohne Probleme gemacht!!!
:thumb: :thumb: :thumb:
www.smiles-per-miles.de
89 Camaro RS
76 Firebird Formula 400
74 Buick LeSabre
78 Chevy PickUp
80 Chevy MonteCarlo
80 2CV

V8-Sven

Ok, wär auch einen Versuch wert. Werd das alles morgen mal so weitergeben  ;)

Undertow

Bin gerade dabei die Federn bei meinem 2.Gen. auszubauen. Habe mir dazu nen Federspanner gefertigt. Gespannt wird mit ner M12 10.9 Gewindestange, mit ner Mindestbruchkraft von über 80KN ist man auf der sicheren Seite.
Werd heute abend mal nen Foto von dem Teil machen u. hier einstellen...

Brasil

...der Trick mit der funzt aber nur... wenn der Motor noch drin ist...bei meinem Pontiac war dr Motor und das Getriebe draussen...das war echte ACKEREI !!
... Mit der M 12 Gewindestange wäre ich vorsichtig......  Ich würde mir den schon beschriebenen Federspanner kaufen.....
Gruß Jürgen

Undertow

ZitatMit der M 12 Gewindestange wäre ich vorsichtig......  Ich würde mir den schon beschriebenen Federspanner kaufen

Meinst beim gekauften benutzt der hersteller nen anderes Material fürs Gewinde, irgend nen hochfesten super hightech Stahl speziell für Federspanner?

Wie schon erwähnt, die M12 10.9 Gewindestange hat ne Mindestbruchkraft von über 80KN (das sind über 8 Tonnen)!
Im Vergleich, ne handelsübliche M12 5.6 aus nem Baumarkt kommt nicht mal auf die Hälfte und selbst ne M16 5.6 aus gleicher Quelle erreicht die 80KN nicht!
Also, wieviel wiegt nen F-Body nochmal?

V8-Sven

Denke auch, dass das locker ausreicht.

Um 1,6 Tonnen wiegen 2nd sowie 3rd Gens. Jedenfalls wenn ich nach den Papieren meiner ex-79er und meines jetzigen 84ers gehe. Nur was die Federspannung angeht weiß nicht wie's aussieht, kommt ja auf die Feder selbst an. Irgendwo standen in einem thread die Unterschiede. Glaube WS6 Federn hatten über 740 lbs, während die "normalen" lediglich bei 4xx lagen.

Nültz

#20
Ich habe mal gehört, dass die Feder außerhalb gespannt wird und dann in der Spannung mit ner Drahtlitze umwickelt&fixiert wird. (Wäscheleine, Bowdenzug z.B.)
Nach dem einbau Knoten lösen bzw. Litze durchzwicken.

...in etwa so gemeint
*gelöscht  da Nachahmung zu gefährlich*
...aber kauf die lieber für 30Euronen den Spanner -Deiner Gesundheit zuliebe... :ugly:

andy

...ich wollts nicht sagen  :skandal:   
Vielleicht hat Opa auf diese Art die gebrochenen Federn an seinen Opel Blitz getauscht, als er vor Stalingrad stand. Heute sollte man das etwas vorsichtiger angehen  :ugly:

Undertow

So, hier mal ein paar Bilder von meinem Federspanner.
Die Scheibe ist genau auf die Federn angepasst und wird in die Feder eingelegt (vorher natürlich Dämpfer raus), dann Gewindestange von oben durch. Von unten dann die Halbkugel (sie liegt im Kegel der Scheibe u. gleicht die leichte Schräglage der Scheibe aufgrund der Windungen aus), Scheibe und 3D-Mutter aufschrauben. Von oben ebenfalls Scheibe u. 3D-Mutter aufschrauben.
Nun kann gespannt werden, der Rezess an der Scheibe sorgt dafür das sie nicht verrutschen kann.
Die verwendeten Scheiben, Muttern u. Gewindestange werden im Vorrichtungsbau eingesetzt und reißen nicht mal eben so ab!

Ratman

Es wird kein hightech super stahl verwendet. Sondern das richtige gewinde. In den meisten fällen rechteck bzw trapezgewinde.

Sieht auf jeden fall sehr gut aus. Wobei der aufwand gegenüber einen gekauften für 30€ natürlich sehr hoch ist
Wer sich nur im Rahmen seiner Möglichkeiten bewegt, kennt seine Fähigkeiten nicht.

Brasil

@ undertow...

Geiles Teil ! Wo hast Du die Platten her ?  Selbst gedengelt oder gekauft ...?
Grüße aus Düsseldorf
Jürgen

Undertow

#25
ZitatSieht auf jeden fall sehr gut aus. Wobei der aufwand gegenüber einen gekauften für 30€ natürlich sehr hoch ist

ZitatWo hast Du die Platten her ?  Selbst gedengelt oder gekauft ...?

Der Aufwand hält sich in Grenzen, hab das Teil ja nicht mit der Nagelfeile geschnitzt.
Das schwierigste an der ganzen Sache war die Federn auszumessen (da sie ja noch eingebaut sind) und sich über den Aufbau nen Plan zu machen.

Undertow

Habe kürzlich die Federn bei meinem 2. Gen. mit dem Federspanner ausgebaut und ich muß sagen er funkioniert wirklich sehr gut.

Nachdem der Wagen aufgebockt ist und Rad, Bremssattel,
Spurstangen u. Stoßdämpfer abgebaut sind, einfach den Teller des Spanners in die 3. Windung von unten (so weit unten wie möglich) einlegen, Gewindestange von oben anstelle des Stoßdämpfers einsetzen, von unten die Halbkugel, Mutter u. Kontermutter drauf und mit der Mutter von oben handfest verschrauben.
Dann Wagenheber unter den unteren Querlenker fahren, Traggelenk trennen und Wagenheber langsam ablassen (aufpassen das der Querlenker nicht an der Bremsscheibenabdeckung hängen bleibt). Jetzt noch den (entspannten!) unteren Querlenker komplett abbauen, Feder durch lösen der oberen Mutter entspannen und Fertig!

Falls jemand Interesse an solch einem Federspanner hat, könnte ich eine Zeichnung mit Maßen erstellen, mit der man sich den Spanner von ner örtlichen Schlosserei/ Dreherei fertigen lassen kann!

andy

Gerne! Das wäre sehr nett wenn Du Dir die Mühe machen möchtest!