Bremsflüssigkeit DOT3 und DOT4 Unterschiede

Begonnen von kellerkind, 29. Nov 10, 12:48

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camarotom

@svx

Der Link bezog sich in erster Linie um das hygroskopische Verhalten. Nun erklär mir einer mal bitte wo der wirkliche Vorteil sein soll wenn sich wesentliche Eigenschaften derart durch die Wasseraufnahme ändern (im Wesentlichen der Nasssiedepunkt) dass es im schlimmsten Fall den Totalausfall zur Folge haben kann. Das kann auch kein Doktor Dingenskirchen.
Schön ist ja, dass die chemische Zusammensetzung es ermöglicht dass das Wasser gebunden werden kann um Korrosion etc. zu verhindern. Der wesentliche Nachteil bleibt und wer seine Bremsflüssigkeit nicht frühzeitig wechselt spielt mit seinem Leben, verhinderte Korrosion hin oder her, frühzeitig siedende Bremsflüssigkeit durch zu hohen Wasseranteil führt u. U. eben zum Totalausfall der Bremsanlage.
Der Vorteil kann eben nur genutzt werden wenn spätestens alle 2 Jahre gewechselt wird. Nur wer tut das schon? Hand aufs Herz und mal kurz an das eigene Auto gedacht. Wer hat denn als erstes nach dem Erwerb des mehr oder weniger alten Gebrauchtfahrzeugs mal kontrolliert wann der letzte Wechsel war?
Wer hat pauschal direkt wechseln lassen um "auf Stand" zu sein und ein belastbares Datum zu haben.
Ich möchte nicht wissen wer mit völlig überalterter Bremsflüssigkeit um mich herum unterwegs ist.
Daher immer ein Auge auf die Bremsflüssigkeit und am besten das Einfüllen was vorgesehen ist, für Kellerkind eben wie ich oben schon schrieb, DOT3, sofern verfügbar.

Selbst wenn Wikipedia immer mal wieder kontrolliert wird, verhindern dass geistiger Müll von selbsternannten Experten reingeschrieben wird kann man solange nicht wie die Artikel nicht abgeschlossen werden und weiterführende Änderungen und Ergänzungen nur "auf Antrag" verifiziert und umgesetzt werden.
Wer autorisiert denn diese Experten?
Viele der sog. Experten haben es zum Teil aufgegeben die Artikel immer wieder von "Kappes" zu befreien so dass der Informationsgehalt für mich nicht mehr als ein Anhalt darstellt.

andy

Btte führt das jetzt via pn weiter. Und/Oder respektiert die Meinung des anderen   :thumb:

Vertraut einfach darauf das der andere schon weiss welcher Informationsquelle er glauben schenken möchte und welcher nicht  ;)


Ratman

Einfach das einfüllen was draufsteht und damit kann man nichts falsch machen. Wechselintervalle einhalten und es gibt keine Probleme. Millionen von Autos fahren gut damit. Also warum auf was umrüsten was Schäden zur Folge haben kann, wenn das vorgeschriebene super funktioniert.

Gruß
Tino
Wer sich nur im Rahmen seiner Möglichkeiten bewegt, kennt seine Fähigkeiten nicht.

Kaltmacher

Wie schon geschrieben hab ich jetzt seit 1 Jahr DOT 5 drin. Dafür hab ich erst mal jede menge gelesen und einige Mechaniker dazu befragt da ich ja nicht Lebensmüde bin  :D ich will auch niemanden dazu raten, es ist ja nicht erlaubt  :bulle: . Das was ich noch anfügen möchte ist das der Bremspunkt weicher wird.

Gruß Andy

backyard mechanic

 DOT 5.1 auf Glykolbasis da ja der hygroskopische Hochtemperatur-kompromiss  :D

@camarotom: Ich bin in dem Thema ein Noob und lese mich erstgrad ein, habe aber eine Vermutungn. Wenn man z.B. 3% Wasser im System hat, sinkt bei Dot 3 der Siedepunkt auf ca. 165°. Im Silikon hingegen wird das Wasser nicht aufgenommen und sitzt z.B. hinterm Bremskolben. Bei 100° siedet das Wasser, während uns die 260° Siedetemperatur des restlichen Systems herzlich wenig nutzen  ;) Soweit meine These (bitte auf Hinterkopf schlagen wenn falsch)

Der Herr Doktor iritiert mich in seinem Aufsatz aber etwas, wenn er DOT 5 schlim findet, weil die Siedetemperatur von 260° auf 180° ("um 80°!") sinkt, aber Dot 3 soll besser sein weil es nur 60° sinkt (hat aber einen Nassiedepunkt von nur 165°) ...

:ugly: hab ich da nen Krieg angezettelt?
88er Camaro (5L)
90er Bronco (5.8L)
72er Formula400 (selbstredend)

Giebts bei Motoren auch "too big to fail"?

svx

Zitat von: backyard mechanic in 30. Nov 10, 23:47
:ugly: hab ich da nen Krieg angezettelt?

:D - nein ich denke nicht. Ich bin selbst nicht ansatzweise ein Experte, kann auch nicht mehr als lesen und bilde mir halt eine Meinung. Allerdings meine eigene, die ich aus möglichst vielen Quellen sammle und nachdem ich mir meine eigenen Gedanken gemacht habe. Bin damit eigentlich bisher immer gut gefahren - im doppelten Sinne  ;)

Zitat von: backyard mechanic in 30. Nov 10, 23:47
Wenn man z.B. 3% Wasser im System hat, sinkt bei Dot 3 der Siedepunkt auf ca. 165°. Im Silikon hingegen wird das Wasser nicht aufgenommen und sitzt z.B. hinterm Bremskolben. Bei 100° siedet das Wasser, während uns die 260° Siedetemperatur des restlichen Systems herzlich wenig nutzen

So hatte ich das auch verstanden, ist für mich, nachdem ich meine restlichen Physikkenntnisse aktiviert habe, auch der plausibelste Ansatz.

Zitat von: backyard mechanic in 30. Nov 10, 23:47
Der Herr Doktor iritiert mich in seinem Aufsatz aber etwas, wenn er DOT 5 schlim findet, weil die Siedetemperatur von 260° auf 180° ("um 80°!") sinkt, aber Dot 3 soll besser sein weil es nur 60° sinkt (hat aber einen Nassiedepunkt von nur 165°) ...

Ich denke er bezieht das auf den jeweiligen Anwendungsfall. DOT 5 kommt ja aus dem Rennsport, und da sind die fehlenden 80° sicher kein Pappenstiel  :skandal: Was mir persönlich mehr zu denken gibt ist, warum gibt man bei DOT5 einen Nasssiedepunkt an, wenn die Flüssigkeit doch angeblich gar kein Wasser aufnimmt... Dazu hätte ich dann doch gern mal eine Erklärung.

So, nun aber gute Nacht Welt, ich geh erstmal ein paar Stündchen schlafen...

Kaltmacher

Oh, Ha,

jetzt geht`s aber ab, mal schauen ob ich es noch zusammenbringe.

Kälteanlagenbau erstes Lehrjahr, Thermodynamik: Nassieden ( Nassdampf ) der Übergang von Flüssig ins Gasförmige wobei noch ein Teil Flüssig und ein Teil Gasförmig ist, dieses ist abhängig von Druck und Temperatur. Dieser Übergang ( Aggregatzustand Änderung ) kann verlängert werden in den man verschiedene Stoffe mischt "übertriebenes Beispiel" Alkohol, Wasser und Öl wo sich jeder vorstellen kann das jedes dieser Stoffe ein anderen Temperatur Bereich hat um eine Zustandsänderung zu erreichen von Fest zu Flüssig zu Gasförmig zu Plasma.
Dieses ist nur ein anriss des Themas alles andere würde zu weit führen. 

Gruß Andy       

andy

#22
Es gibt kein Bremssystem das sich zu 100% abdichten lässt. Auch an den teuersten Dichtungen wird immer "Feuchtigkeit" aufgenommen. Von daher ist es doch prima das wir wasseraufnehmende Bremsflüssigkeiten haben. War wohl auch Sinn der ganzen Aktion.

Im Rennsport ist DOT5 nachvollziehbar, die überprüfen und warten die Anlage praktisch fortwährend.

Kaltmacher deutets an... überall wo Druck ist wird was gegen Feuchtigkeit getan.. in Pneumatikanlagen findet man Wartungseinheiten mit Wasserabscheider, In Kälteanlagen gibts Inline-Indikatoren und Trockenpatronen.. und bei Autobremsen halt ... die Bremsflüssigkeit  :)

camarotom

#23
Edit:

wegen zuviel OT modifiziert ;)

DOT5 wurde als wartungsfreie Bremsflüssigkeit für den US-Markt entwickelt, das hat sogar funktioniert.
Der Rennsport hat von der hohen Naßsiedetemperatur profitiert.

@andy
Mir fehlt eine Trockeneinrichtung in Hydrauliksystemen ;)

andy


camarotom

Link verweist auf Nebenstromfilteranlagen für Verbrennungsmotoren ???

andy

Bitte runterscrollen, da gibts Filter für Hydraulikanlagen bis 350 bar  ;)