Gelöst - meine Gurte fassen nicht!

Begonnen von Goldtop 57, 09. Mai 14, 09:21

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Pega

@Heiko

so sieht der Tacho unten drunter aus:




und auf dem Gehäuse klebt dieser Aufkleber:




99% der Fahrzeuge die ich auch dem Triengener Treffen gesehen habe hatten km/h only Tachos. scheinbar ist oder war deren Rechtslage so das man kein mph drin hatte.

Rocky48

Zitat von: T/A-SE in 10. Mai 14, 23:24

@Rocky48

Schau mal dieses alte Plakat, es wird mehrmals von offiziellen GM-Vertretungen, Garantien etc. geschrieben. und der letzte Satz: ...und weiteren 44 offiziellen General Motors Verkaufs und Kundendienststätten in ganz Deutschland.
Sieht doch irgendwie danach aus das es sie offiziell in Deutschlandzu kaufen gab.
volle Auflösung: http://ta-se.de/resources/ad1978formuladeutsch.jpg



Damit wir net aneinander vorbeireden, werde ich mal definieren, was unter "grau" importierten und "offiziell" eingeführten Fahrzeugen verstanden wurde (galt damals für Deutschland) und wird (gilt heute für die EU):
Für ein offiziell von einem ausländischen Hersteller in Deutschland vertriebenes Fahrzeug wurde beim KBA bereits vom Hersteller eine Zulassung zum Strassenverkehr für die Modellreihe beantragt und erwirkt und die Fahrzeuge wurden bereits beim Hersteller gemäß der deutschen Stvzo ausgerüstet respektive umgebaut (z.B. gelbe Blinker, keine Sidemarker etc.) bis auf Komponenten für die das KBA eine Ausnahmegenehmigung erteilt hat (z.B. Kontrolle für Warnblinker grün etc.)
Der Ford Probe z.B. wurde deshalb erst nach Köln zu Ford verfrachtet, wo er EU-Konform umgerüstet wurde bevor er zum Händler kam.
Ein grauer Import ist ein Fzg, das in Einzelabnahme vom Importeur (egal ob Händler oder Privatperson) bei den zuständigen Stellen vorgeführt werden muss zwecks Abnahme gem. Stvzo, da keine genehmigte Zulassung für das Fzg besteht.

Es spielt hierbei keine Rolle, ob der Importeur ein offizieller, respektive vom Hersteller lizensierter Händler ist oder nicht. Der Unterschied hierbei liegt lediglich darin, dass die offiziellen Händler von GM den Händlerrabatt bekamen, um die Autos mit Gewinn verkaufen zu können. Deshalb haben nichtoffizielle Händler auch nur gebrauchte respektive mit Kurzzulassung behaftete Fzge aus "Showrooms" im Angebot.

Offiziell verkaufen ist nicht gleich offiziell als den Zulassungsvorschriften gemäß importiert.

Der olle Herbert Schulze vom Ku-damm hat übrigens neben GM-Fahrzeugen auch andere Luxusmarken wie Ferrari, Lambos, gehobene Ford-Klasse wie Lincoln und die Chrysler-Palette etc verkauft. Alles was ausländisch, groß und teuer war  :D Meine 2 Cherokees hab ich damals in den 80ern bei ihm erstanden.

Für alle Wissbegierigen: Wenn ein GM-Modell in Deutschland offiziell, also ab Werk Stvzo-konform angeboten wurde, durften Opel/GM Niederlassungen auch nur diese Versionen verkaufen während Händler, die lediglich eine GM-Verkaufs und Wartungslizens besaßen neben der offiziellen Version auch die US-Version, sprich "grauen" Importe anbieten durften. So konnte man beim Schulze am Ku-Damm oder auch beim Schneider (King Cars) am Nollendorfplatz neben der offiziellen deutschen Version auch die US-Version vom Chevy Caprice ordern, um nur ein Beispiel zu nennen. Der Baecker in Bremerhaven hat sich damals ne goldenen Nase dran verdient, da er die Verzollung und erforderlichen Einzelabnahmen für die GM-Händler bereits in Bremerhaven und, dank seines guten Drahtes zu den dortigen Behörden, mit zahlreichen Ausnahmegenehmigungen versehen erledigt hat  8)

Ich hoffe, dass ich mit meinen ausgedehnten Ausführungen den geneigten Leser nicht gelangweilt habe  ;)
Gruss aus dem Frankenwald
Klaus
79 TA bought 79 / buried 81
81 TA bought 81 / sold 89
93 Bird  bought 2011 / sold 2014
92 Bird bought 2014 / sold 2024

T/A-SE

Na zumindest ich finds interessant. :cheesy:
Nur noch mal zum Verständnis, nehmen wir mal an es ist jetzt 1977 :lechz: ich schländere also so an den Schaufenstern von OPEL - Dürkop vorbei und sehe einen nagelneuen Firebird stehen. Kann ihn dort auch bestellen und kaufen bekomme volle Europaweite Garantie und es war trotzdem ein Grauimport?

@Pega
habe heute mal geschaut, ist genau wie Du sagtest habe mal mit ner Taschenlampe reingeleuchtet ist ne Folie. Wäre mir nie im Leben aufgefallen so sauber verarbeitet und noch zu 100% in Ordnung.

Rocky48

Nach heutiger Lesart könntest du es so bezeichnen, weil die Fahrzeuge keine generelle Zulassung vom KBA hatten, also alle in Einzelabnahme zugelassen wurden. Das war aber damals mit allen amerikanischen Autos so, da weder GM noch Ford ihre amerikanischen Modelle beim KBA zur Zulassung angemeldet haben. Wegen der geringen verkauften Stückzahlen auf dem deutschen Markt hat sich der Aufwand wohl nicht gelohnt. Daher wurde damals auch noch nicht von "Grauimporten" gesprochen. Das kam erst auf, als 79/80 erstmalig Stvzo-konforme US-Fahrzeuge ab Werk angeboten wurden, da wegen des gesunkenen Dollarkurses ein größeres Käuferpotential erreicht wurde. GM hat dann sogar seiner Opel-Tochter Konkurrenz gemacht indem sie den late 2nd Gen. Camaro in EU-Version für sage und schreibe 15500.- DM in Vollausstattung angeboten haben während für sein deutsches Opel-Pendant Manta 17000.- DM für die Basis-Version auf den Tisch gelegt werden mussten  ::)
Gruss Klaus
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T/A-SE

Gut das das Thema schon als "Gelöst" galt haben wir ja ordentlich gesprengt ??? ::) :o
Solch ein geschichtliches Zeug könnte ich stundenlang lesen echt interessant, Danke Klaus.