Ölpeilstab abgebrochen

Begonnen von ffriday13th, 12. Apr 09, 20:32

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ffriday13th

 :( Kein Start ohne kleine Pannen :(
Heute ist mir beim austarieren des Getriebeölstands die Spitze vom Meßstab abgebrochen und nun liegt sie natürlich unten in der Getriebeölwanne. Sehr ärgerlich, weil ich ja nun gerade das Getriebeöl gewechselt habe und gerade eine neue Dichtung und einen neuen Filter eingesetzt habe.
Meine Frage: Wenn man nun damit fährt, kann das abgebrochene Stück da Schaden anrichten?
Ich meine raus muß es ja sowieso wieder, aber bis ich nen neuen Dichtsatz bekomme dauert ja 3-4 Tage und ich habe mich so darauf gefreut am Dienstag eine "rote Nummer" (Ich meine diese Tageszulassungen) zu holen und etwas mit dem Auto zu fahren wenn sich das Wetter hält.
Das Teil bleibt doch eigentlich am Boden liegen und durch den Filter paßt es ja sowieso nicht und alles Öl was in die Leitungen und in den Wandler geht muß doch durch den Filter, oder sehe ich das falsch?
Was meint ihr? Schätze ich das Falsch ein?

Gruß Frank

Kaltmacher

Im grunde hast du recht, ich hätte aber ein ungutes gefühl damit zu fahren, lass das Öl in ein sauberen behälter ab ölwanne vorsichtig abbauen ohne die Dichtung zu  zerstören die dichtflächen entfetten und die dichtung mit ein wennig Silkon ankleben dann sollte es wieder Dicht werden und wenn im Öl absolut kein dreck reingefallen ist kannst es wieder reinschütten besser währe aber neues zu verwenden.

Gruß Andy

Firehawk

An Metallen bitte kein Silikon verwenden!  :bulle:   Für so etwas gäbe es Dichtmasse und ganz ehrlich, ich würde einfach eine neue Dichtung besorgen, daran sollte es nicht scheitern!  ;)
Passieren sollte eigentlich nichts wenn Du so fährst, normal hast Du einen Magneten in der Ölwanne der alle Metalle an sich bindet, egal ob groß oder klein! Und Dinge in dieser Dimension kommen normal nicht am Filter vorbei - doch auch ich hätte keine ruhige Minute damit, "hab schon Pferde kotzen sehen"!  ;)
Das Öl gleich nochmal mit zu tauschen wäre hervorragend, denn dann hast Du auch vielen restlichen verschmutzten Liter Getriebeöl aus den Eingeweiden Deines Automaten etwas gespült und das schadet bekanntlich nie!  :thumb:

camarotom

Der Magnet in der Ölwanne (sofern der noch drin ist) sollte das Teil halten durch den Filter geht das auch nicht, auch ich hätte ein ungutes Gefühl.

Die Dichtung bloss nicht mit Silikon oder RTV-Seal (blaue, rote oder schwarze Dichtmasse aus dem US-Zubehör) einschmieren. Wenn überhaupt hauchdünn mit Hylomar versehen.

ffriday13th

Ihr habt natürlich Recht, so kann man nicht unbeschwert durch die gegend fahren und bevor ich mich hinterher in den Allerwertesten beiße, weil ich es nicht abwarten konnte loszufahren, besorge ich lieber nochmal ne Dichtung und nen paar Liter Öl. Er stand so lange und jetzt sollte ich auch noch ein paar Tage länger warten können.
Natürlich brennt es unter der Schuhsohle wenn man sich so drauf gefreut hat und alles geplant hat. Das Wetter ist ja auch wirklich super zur Zeit.
Die Idee von Firehawk, dass dann gleich der Rest des alten Öls, das sich ja beim Wechsel noch im Wandler befunden hat, rausgespült wird, ist ja auch nicht schlecht.
Allerdings eine Frage habe ich dann doch noch:
Weshalb darf man dort keine Silikon Dichtmasse verwenden? Ich habe extra eine Dichtmasse für Getriebe und Achsdifferentiale dafür genommen (stand auch so in dem Buch, welches ich mir letztes Jahr gekauft hatte). Da steht Silikon Dichmasse drauf, aber extra Temperaturbeständig für solche Dinge.
War das jetzt Falsch?
Was passiert dadurch?

viele Grüsse, Frank.

camarotom

#5
Die Dichtmassen die Silikon enthalten, enthalten auch Essig (grob gesehen) und das weder für das Metall gut (Korrosion) noch für das Getriebeöl. Ausserdem ist das vom US-Zubehör angebotene RTV-Seal (Silikon) sehr dünnflüssig und hinterlässt mehr "Sauerei" als das es was nützt.

An der Getriebeölwanne sollte man nach Möglichkeit keine Dichtmasse verwenden, wenn überhaupt kann ich nur Hylomar empfehlen, wie für alle anderen "Dichtfälle" wie Ansaugspinnendichtung, Wasserpumpendichtung, usw.
Nur an Auspuffdichtungen kommt kein Hylomar.;)

Zwar Off-Topic:

Mal eine kurze Produkbeschreibung (soll keine Reklame sein, ich verwende das aber schon seit fast 20 Jahren und habe noch keine negativen Erfahrungen gemacht):

    *  bleibt dauerplastisch
    *  hohe Adhäsion
    *  Temperaturbeständig von -50° bis +250°C (kurzzeitig bis 300°C)
    *  HYLOMAR kann sowohl als Dichtung, als auch in Verbindung mit einer konventionellen Dichtung verwendet werden

Basis:
Polyurethan

Beständigkeit:
Gegen Wasser, Luft, Treibstoffe, Öle, Wasser/Glykole- und Methanol-Gemische, Frostschutzmittel, synthetische Schmierstoffe (Hylomar ist nicht gegen alle synthetischen Schmierstoffe beständig), Kerosin, Fluorcarbon, Kühlmittel u.v.a.

Temperaturbeständigkeit:
Von -50° bis +250°C (kurzzeitig auch darüber)

Lagerfähigkeit:
Unbegrenzt bei Raumtemperatur

Eigenschaften:
HYLOMAR bleibt plastisch innerhalb eines hohen Temperaturbereiches, ist nicht gesundheitsschädlich, geht keine chemische Verbindung mit Metallen oder anderen Stoffen ein, besitzt eine niedrige Dielektrizitätskonstsante, hat eine sehr schlechte Wärmeleitfähigkeit und eine unübertroffene Adhäsion. Aufgrund dieser physikalischen Eigenschaften zieht es bei der Verarbeitung keine Fäden und kann nicht fliessen, d.h. man kann HYLOMAR auch auf senkrechten und nach unten gerichteten Flächen gut auftragen.
HYLOMAR verliert selbst dann nicht seine hervorragende Plastizität, wenn die Dichtstelle jahrelangen Vibrationen ausgesetzt ist. Im Gegensatz zu anderen, auf Harzbasis hergestellten Dichtungsmitteln, welche schnell aushärten und brüchig werden, bleibt HYLOMAR dauerplastisch. Dadurch verfügt man bei der Anwendung über ausreichend Zeit, HYLOMAR punktgenau aufzutragen und die Teile passgerecht zusammenzufügen.

Der Metallformer

Guten Abend, noch ne kleine Anmerkung:

auch ich kann Hylomar Dichtmittel sehr empfehlen. Es eignet sich hervorragend für diese Anwendungen, gerade an Ölwannen, Thermostatgehäusen, Ventildeckeln etc.
Nochdazu lässt sich Hylomar nachdem es ausgehärtet hat sehr leicht wieder entfernen.

Es gab dazu auch mal einen Test in der Oldtimer Praxis Ausgabe 12/2008, dort schnitt Hylomar mit am besten ab.

Im Test war auch noch Uniplast von PETEC ein sehr gutes Universaldichtmittel für fast alle Anwendungen und Vergleichbar mit Hylomar.

ffriday13th

Erstmal nen ganz großes "Danke Schön" für die ausführliche Antwort. Klingt logisch mit dem Essig, allerdings Schade, daß die Hersteller sich keine Gedanken darüber machen. Wie ich schon oben geschrieben hatte, steht auf der Verpackung des von mir verwendeten Produktes, dass es gerade für solche Anwendungen im Getriebe und Hinterachsbereich gedacht ist.
Ich werde mir dieses Hylomar besorgen und beim erneuten Abdichten des Getriebes verwenden.


EDIT:
Wollte mal mitteilen, das jezt der Ölstab wieder raus ist. Das abgebrochene Ende steckte noch im Ausgang vom Rohr. Es hätte also tatsächlich keinen Schaden anrichten können, aber das weis man vorher ja nie genau. Das Getriebeöl ist zum zweiten mal gewechselt und ich kann nur noch mal bestätigen, dass es wirklich gut ist sowas 2x zu machen.   :thumb:
Es sind immer noch Reste des alten Öls sichtbar gewesen. Jetzt hoffe ich aber dass es OK ist.
Dieses WE hatte ich dann auch endlich ein Kurzzeitkennzeichen und konnte endlich ein bischen fahren. Leider gibts immer noch nen paar Probleme, so ist z.B. nach ein paar Kilometern der Tacho stehen geblieben und die High Jacker verlieren die Luft nach einiger Zeit. Die vorderen Stoßdämpfer sind absolut platt und das Lüftergebläse macht seltsame Geräusche. So wird es auch in den nächsten Monaten noch einiges zu tun geben, um zunächst mal die Technik wieder richtig in Ordnung zu bringen.

Das erste Ziel ist jedoch erreicht, der wagen läuft wieder.  :D