Ölverlust am Wandler, TH700, HELP

Begonnen von TA forever, 23. Apr 08, 11:42

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TA forever

Hallo Leute!
Das TH700 treibt mich noch in den Wahnsinn! Nachdem mein vorheriges sich letztes Jahr verabschiedet hat, hab ich vor kurzem ein Tausch-TH700 rein. Gut, das das alte kaputt ging, lag wohl an der Lagerzeit von über 10 Jahren, denn nach Aussage von Mechanikern sulzt das Öl die Leitungen zu, und bei mir hat es die Ölpumpe allem Anschein nach zerlegt. Hatte mir dann im Herbst letzten Jahres ein Tausch-Getriebe zugelegt, und dieses vor ca. 8 Wochen (wieder mal mit Wagenheber und Holzrampen zum einbauen) verbaut. Natürlich vorher Ölwanne gegen tiefere getauscht und auch Ölfiler mit Öl. Fuhr dann, und es schaltete einwandfrei! Nachdem ich wieder zu Hause angekommen war, ließ ich meinen TA bei laufenden Motor für ca. 20 Sekunden auf der Straße stehen. Der Schock: eine Öllacke von ca. 30 cm!!! Gleich Ölstand kontrolliert - paßte aber noch gerade (genau am Minimum). Also Kunststoffverkleidung des Wandlers runter, und nachgesehen. Jetzt wirds kurios! Das Öl läuft weder am Motor herab, noch am Getriebe, sondern am Wandler!!!! Jetzt gibts 2 Möglichkeiten! Entweder ich habe vor Einbau zuviel Öl in den Wandler gekippt, oder ich verliere Öl, denn beim Losfahren war der Stand auf Maximum, jetzt ist es leer. Sollte wieder die Ölpumpe kaputt sein, müsste doch das Öl zum Getriebe hinab laufen, oder?
Hat schon mal jemand die gleiche Erfahrung gemacht?

Grüße, Tom

engineer

Meine Erfahrung mit einem Automatikgetriebe ebenfalls nach 10-Jähriger Standzeit

Motor reinhieven - Wandler anschließen- Öl nachfüllen - starten - nach Warmlaufen den Ölstand korrigiern -seither fahren!

Das zwar nur am Rande, aber Kernaussage soll sein: Automatikgetriebeöl "versulzt" nicht

Weiter,
der Wandler kann nicht "überfüllt" werden. Er ist idealerweise "voll" mit Öl.
Er wird auch mit dem "hydraulichen Regelsystem" als erstes von der Pumpe bedient und so permanent mit Öl "durchspült" (sozusagen druckseitig).
Rücklauf erfolgt wieder ins Getriebe(Gehäuse) und dann über Ölkühler (im Wasserkühler) zurück in den Sumpf.

Bei Dir vermute ich, daß beim Ein-bzw.Ausbau des Wandlers einer der O-Ringe zur Abdichtung der Wellen beschädigt wurde (glaube es sind derer 3). Durch diese erfolgt die Ölförderung
Ich hoffe, Ihr habt ERST den Wandler am Getriebe montiert und DANN diese Einheit im Auto.

engineer

Das Vergleichen von Fremdmeinungen ist grundsätzlich dem Sammeln von eigenen Erfahrungen vorzuziehen!

TA forever

Hi!
Aha! Wieder was dazu gelernt. Hab mir jetzt gleich mal die Bilder meines Getriebes vor dem Einbau angesehen. Wo die O-Ringe sitzen sollen, kann ich aber nicht nachvollziehen. Wahrscheinlich ist es aber so, wie du geschrieben hast. Die Einheit wurde übrigens zusammen eingebaut, also erst Wandler auf die Welle des Getriebes gesteckt, Getriebe angeflanscht, und dann erst den Wandler an den Zahnkranz geschraubt...
Kann ich dir mal ein Bild schicken? Vielleicht siehst du was, was ich übersehen hab.
Vielen Dank für deine Tips!
Gruß, Tom

Citymudder

Grundsätzlich sollte der Simmering vom Automatogetriebe gewechselt werden(beide der vordere und der hintere).Das eine ist der für den Wandler der auf der Hauptwelle sitzt und der hintere ist für die Kardanwelle.Ich vermute das bei Dir der vordere defekt ist bzw. undicht ist.
Einmal nen Ami immer nen Ami,oder auch mal zwei.

TA forever

Danke! Also zum dritten mal binnen 2 Jahren Getriebe raus. Und das alles mit dem Wagenheber...

Grüße, Tom
Hi!
Was sich nun heraus gestellt hat, "eiert" der Wandler! Nun vermute ich, dass die Unwucht einen Simmerring zerlegt hat. Verstehen kann ich das alles nicht, denn der Wandler ist ja zwangszentriert. Plan läuft er aber. Komisch, oder???

engineer

Der Wandler "eiert"  :o

wenn der intern "eiert", zerlegt es diesen sofort.
da drehen 3 Elemente unabhängig voneinander
-Antrieb (Gehäuse, gleichzeitig Ölpumpenantrieb)
-Abtrieb
-Leitrad
hinzu kommt die Wandlerüberbrückungskupplung.
und die Tolleranzen da drinnen sind "schei$$eng"

"Zwangszentrierung" beim anschliessen ist erst mal richtig, man kann diesen eigentlich nicht "schief" anschließen, es sei denn...

Ich will dich nicht beleidigen, aber bitte prüfe ob das Getriebe am Motor
-fest ist
-plan anliegt
nicht, daß sich ein "Fremdkörper" da eingeklemmt hat ( NICHT MAL FARBE!!)
Ich würde IN JEDEM FALLE die Flexplatte (oder auch Anlasserzahnkranz genannt) mit tauschen.

engineer
Das Vergleichen von Fremdmeinungen ist grundsätzlich dem Sammeln von eigenen Erfahrungen vorzuziehen!

TA forever

Nö, fühle mich nicht beleidigt! Wäre ja Quatsch, wenn ich hier was anfrage, mir aber nix sagen lass. Ist ja so, dass ich Maschinenbauer bin, und da rechnet man sowieso in Zehntel-Hundertstel-Milimeterbereich. Von dem her hab ich natürlich schon überprüft, ob alles plan anliegt. Auf der anderen Seite kann es nur an dem von dir erwähnten liegen. Sitzt der Wandler nicht nicht axial perfekt auf der Welle, dann kann er eiern. Mich wundert es nur deshalb, weil da der Wandler am Zahnkranz zwangsfixiert ist, ebenso das Getriebe am Motorblock, aufgrund der 2 Zentrierungsbolzen. Wie erwähnt bliebe dann nur noch, dass dieses nicht exakt am Motorblock anliegt. Bin mir fast sicher, dass das Öl nur wegen der Unwucht irgendwie raus kann. Wahrscheinlich ist nicht mal ein Simmerring defekt... Ist nur schwer für mich, da ich keine Bühne hab, bzw. erst mal rote Nummern bräuchte, um in eine Werkstatt zu gelangen. Dazu kommt noch, dass ich wegen dem Ölverlust die ganze Straße einsauen würde. Wenn man mir drauf kommt, hängt man mich wegen Umweltverschmutzung auf! Da versteht unser Staat keinen Spaß, auch wenn es nur ein paar Tropfen sind, und Teer ebenfalls u.a. aus Öl besteht. Ich glaub, ich verkauf meinen TA...

Tom :-\

engineer

#7
Zitat von: TA forever in 28. Apr 08, 12:01
...und Teer ebenfalls u.a. aus Öl besteht. Ich glaub, ich verkauf meinen TA...


oh ich liebe diese Steilvorlagen.

TEER - ist ein Steinkohlederivat (heutzutage als Sondermüll zu entsorgen, ähnlich wie Asbst)
AUS ERDÖL - wird BITUMEN hergestellt, welches hierzulande als Straßenbelag Verwendung findet.

(was bin ich manchmal für ein widerlicher Klugscheisser  ::), Sorry Clickie für "Unsauberkeit im Tech Talk  :D )

Zu Deinem Problem,

Die Befestigung am Anlasserkranz dient eigentlich nur dazu, den Wandler vorne an der KW zu halten und das Drehmoment zu übertragen.
Die axiale Fixierung erfolgt durch einen "Buckel" vorne am Wandler und eine entsprechende Aufnahme in der Kurbelwelle.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß zumal in diesen Baujahren auch Kurbelwellen vor einem Schaltgetriebe prinzipiell diese Aufnahme besitzen. (Probleme gibt es meines Wissens, daß früher nicht alle KW eine Aufnahme für das "Pilot Bearing" eines Schaltgetriebes haben.)

Aber was anderes, wenn die Flexplatte "verbogen" ist, werden Vibrationen auch auf den Wandler übertragen. Dieser ist ja "als Bauteil für sich" gewuchtet. Wenn er aber von dort einen  Impuls bekommt - muß ich weiterreden?
Ein gewisses Spiel hat der Wandler auf den Getriebeeingangswellen - relativ reichlich sogar - sonst bekommt den ja niemand montiert.
Ich meine das wäre zumindest ein Ansatz zur Erklärung des "geeiers".
:-\ Hm, und eventuell auch dafür daß es die Ölpumpe des ersten Getriebes zerlegt hat.
Diese wir über Flexplatte/ Wandlergehäuse direkt von der KW angetrieben.

ach so, die Flexplatte ist  recht "dünn", nicht teuer und schnell mal verbogen. (hab ich schon mal hinbekommen, wie - sag ich nicht  :-[ )

engineer

Edit, und verkauf den TA nicht - ich wäre an deiner dann "perfektionierten" Wagenheber- Getriebewechseltechnologie interessiert  :D

Das Vergleichen von Fremdmeinungen ist grundsätzlich dem Sammeln von eigenen Erfahrungen vorzuziehen!

TA forever

Das mit dem Bitumen als Fahrbahnbelag meinte ich ja...
Jetzt muss ich doch ein bisschen ausholen! Hab ein TH700 mit 28 Splines, also das Alte von 82-86, incl. Wandler, der mit diesem Getriebe werksseitig verbaut war. Als ich das Getriebe einbauen wollte, installierte ich gleich noch einen neuen Performance Wandler, der allem Anschein nach entgegen der Aussage des Verkäufers doch nicht für ein TH700 war. Das merkte ich erst, als das Getriebe nicht ganz an den Motorblock ging, denn der Wandler ging nicht weit genug aufs Getriebe. Später stellte sich nach Wiederausbau heraus, das der Wandler eine Abstufung hatte. Nun könnte es theoretisch schon so sein, das durch Druck meinerseites bei der Montage (dachte mir zuerst, da klemmen die Zentrierbolzen des Getriebes zu den Löcher im Block) der Zahnkranz verbogen wurde. Werde das mal mit einer Messuhr überprüfen. Sollte dem so sein, tausch ich den Kranz einfach aus.
Zu dem Verkauf. Wir hatten erst ein Haus mit viel Eigenleistung und noch ne Menge Restarbeiten hingestellt. Normalerweise reizt mich das als Maschinenbauer natürlich, die Ursache zu finden, aber da ich sowieso keine Zeit und Bühne habe, ist natürlich irgendwann auch mal die Luft raus...   
An dieser Stelle aber nochmals vielen Dank! Sollte es wirklich so sein, wie von dir vermutet, bin ich nur dank deiner Hilfe drauf gekommen!

Grüße, Tom